Welche Übungen eignen sich in der Bodenarbeit für Anfänger?
Eigentlich kommt das ganz darauf an, was du mit deinem Pferd vor hast. Es gibt aber Grundlagen und Übungen in der Bodenarbeit, die du in jedem Falls als Anfänger erarbeiten kannst. Dafür habe ich heute nicht nur zehn einfache Übungen für dein Pferd und dich, sondern auch geballtes Hintergrundwissen zur sanften Bodenarbeit.
Wenn du noch mehr wissen willst, hier entlang: Leitfaden für die sanfte Bodenarbeit – Einstieg und erste Schritte
Ich gehe davon aus, dass du noch keine Erfahrung mit Bodenarbeit hast und Pferde vor allem als Reitpferde kennst. Wenn du in der Bodenarbeit schon weiter bist und nach Übungen zum Aufbau einer Kommunikation am Boden suchst, wirst du hier aber ebenso fündig.
Viel Spaß!
Dein Einstieg in die sanfte Bodenarbeit
"Bodenarbeit für Anfänger" - als PDF ! Inklusive 10 Übungen und Reflexionsfragen.
Du brauchst den Text zum in-der-Hand-halten, willst markieren, an den Rand kritzeln und die Übungen mit in den Stall nehmen? Hol dir den Text als PDF.
Und mehr als das: Damit all die wertvollen Infos hängenbleiben, gibt es noch Reflexionsfragen dazu.
Was du als Anfänger wissen solltest, bevor du mit der Bodenarbeit startest
Haaalt, stopp ❌!
Du bist versucht, diesen Teil zu überspringen und dahin zu skippen, wo es richtig losgeht? Tu’s nicht. Sonst verpasst du das, was dir bisher noch niemand verraten hat. Lass mich dich einweihen, okay?
Egal was du mit deinem Pferd tust, es gibt zwei Punkte, die du anschauen kannst:
1. Das Verhalten
Was macht dein Pferd? Was kannst du im Außen wahrnehmen?
Das ist die Ebene, die sofort auffällt. Hier beurteilst du, ob dein Pferd sich korrekt bewegt, ob es die Lektion richtig ausführt und ob es prompt auf deine Hilfen reagiert.
Die Verhaltens-Ebene bekommt viel viel Aufmerksamkeit. Wenn du beurteilen sollst, wie das letzte Training lief, erinnerst du dich wahrscheinlich daran, was dein Pferd alles gut und nicht so gut gemacht hat. Das macht auch Sinn, oder?
Es macht dann Sinn, wenn dir an erster Stelle wichtig ist, dass dein Pferd brav und gehorsam ist. Aber wenn es dir zumindest ebenso wichtig ist, dass dein Pferd zufrieden ist und sich bei dir wohl fühlt, dann gibt es eine viel viel interessantere Ebene:
2. Das Innere
Das Innere können wir nicht direkt wahrnehmen. Hier geht es nicht darum, WAS das Pferd tut, sondern WIESO es das macht. Hier geht es darum, was es fühlt, anstrebt oder vermeiden will.
Die Verhaltens-Ebene ist nur das Ergebnis dessen, was auf der inneren Ebene abläuft.
Und wie du mit dem Verhalten deines Pferdes umgehst wirkt sich darauf aus, was auf der inneren Ebene passiert. Also unter anderem darauf, was dein Pferd lernt, was es empfindet und wie sich eure Beziehung entwickelt.
Warum du dich in der Bodenarbeit mit deinem Pferd auf die innere Ebene konzentrieren solltest
Du kannst Bodenarbeit machen und dich dabei vor allem mit Verhalten beschäftigen. Dein Pferd wird dann schön um dich herum zirkeln, zackig angaloppieren, hin- und herspringen und auf Fingerzeig rückwärts gehen.
ABER die Bodenarbeit wird auf diese Weise fast schon mechanisch ablaufen. Das Gefühl wird fehlen.
Es ist ein Missverständnis, dass das Gefühl – die Verbundenheit mit dem Pferd – entsteht, sobald wir gut trainiert haben. Sobald das Pferd “an den Hilfen ist” oder sich untergeordnet hat oder aufs kleinste Signal ohne Zögern reagiert. Das alles ist Verhalten, schön und gut.
Verbundenheit ist aber kein Verhalten. Verbundenheit entsteht, wenn auf der inneren Ebene alles gut läuft.
Gefühl findet auf der inneren Ebene statt.
Lege deinen Fokus in der Bodenarbeit von Anfang an auf die Verbundenheit mit deinem Pferd. Du kannst von Beginn an mit Gefühl in die Bodenarbeit starten.
Hört sich schön an, aber was genau meine ich damit? Und wie setzt du das praktisch um?
Verbundenheit in der Bodenarbeit – Wieso du mehr brauchst als Übungen, um sie auch als Anfänger zu erreichen
Wahrscheinlich bist du auf diesen Artikel gestoßen, weil du deinem Pferd mit der Bodenarbeit mehr Abwechslung bieten willst.
Abwechslung legt den Fokus aber wieder aufs Verhalten.
Deshalb möchte ich dir noch zwei weitere Ziele geben, denen du dich in der Bodenarbeit widmen kannst:
1. Dein Pferd auf der inneren Ebene fördern
2. Das Miteinander mit deinem Pferd weiterentwickeln
Diese beiden Ziele geben deiner Bodenarbeit von Beginn an einen tieferen Sinn. Mehr als Abwechslung. Und sie richten deinen Blick auf das, was im Innern deines Pferdes und zwischen euch vor sich geht. Dadurch kannst du dich leichter mit deinem Pferd verbinden als wenn du dich am Verhalten orientierst.
Lass uns einen genaueren Blick auf diese beiden Ziele richten. Danach gebe ich dir praktische Übungen für die Bodenarbeit an die Hand, mit denen du auch als Anfänger auf diese Ziele hinarbeiten kannst.
Die innere Ebene deines Pferdes in der Bodenarbeit fördern
Was meine ich mit “innere Ebene des Pferdes”?
Zur inneren Ebene gehört alles, was in deinem Pferd abläuft und dazu beiträgt, dass es sich so verhält, wie es das tut.
Dazu gehört unter anderem:
- Motivation
- Neugier
- Mut
- Regulation von Anspannung-Entspannung
- Zuhören können
- “Nachdenken”
- Eigeninitiative
Bestimmt ist dir bei mindestens einem dieser Themen etwas in den Sinn gekommen, womit dein Pferd Schwierigkeiten, oder?
Ich bezeichne all das auch als innere Ressourcen. Jedes Pferd hat diese inneren Ressourcen und Fähigkeiten. Jedes Pferd kann sich entspannen, jedes Pferd kann neugierig sein, jedes Pferd ist motiviert.
Die knifflige Aufgabe für uns Menschen ist aber, dem Pferd dabei zu helfen, auf diese Ressourcen im Training zuzugreifen. Und noch viel wichtiger: Das Training so zu gestalten, dass der Zugang zu ihnen nicht zugeschüttet wird.
Vielleicht hast du den Eindruck, dass deinem Pferd eine dieser Ressourcen fehlt. Dann kannst du davon ausgehen, dass deinem Pferd das Verhalten aberzogen wurde, das mit dieser Ressource einhergeht. ODER dass diese Ressource (falls sie durch den Charakter deines Pferdes von vornherein schwach ausgeprägt ist) zumindest nicht gefördert wurde.
Ein Beispiel:
Jedes Pferd hat von Geburt an Interesse an seiner Umwelt. Das liegt daran, dass Lebewesen ihre Umwelt verstehen müssen, um in ihr zu überleben. Wenn der Mensch geschickt mit dem Pferd umgeht, kann aus diesem Interesse leicht Neugier entstehen und daraus wiederum die Motivation, mit dem Menschen zu interagieren.
Natürlich ist diese Motivation bei Pferden unterschiedlich stark ausgeprägt. Einige Pferde haben von Beginn an viel Freude an dem Input, den sie vom Menschen erhalten. Andere Pferde kommen gut ohne diese Abwechslung aus.
Aber bei jedem Pferd können wir die Motivation stärken oder ihr schaden.
Mehr als Abwechslung – Wodurch dein Pferd optimal von der Bodenarbeit profitiert
Wenn dein Pferd von der Bodenarbeit mehr haben soll als Abwechslung, dann mache Folgendes:
Frage dich, welche inneren Ressourcen deines Pferdes du gern fördern würdest.
Welche Ressourcen sind nur schwach ausgeprägt?
Welche sind vielleicht durch die Lebenserfahrungen deines Pferdes verschüttet worden?
(Nutze diese Fragen als Schreibimpulse ✍️)
Hier kannst du ansetzen.
Und wie setzt du das im Training um?
Du betrachtest jede Übung, jede Lektion, jedes VERHALTEN, das du erarbeitest, als Mittel zum Zweck.
Wie kannst du das Verhalten so erarbeiten, dass du dabei die jeweilige innere Ressource deines Pferdes (seinen Mut, seine Gelassenheit, seine Motivation, sein Selbstvertrauen…) stärkst?
Bleib noch ein bisschen dran und ich gebe dir im praktischen Teil zu den Übungen noch einige Beispiele, wie das genau aussehen kann.
Aber vorher lass uns darüber sprechen, was es bedeutet, das Miteinander mit deinem Pferd in der Bodenarbeit weiterzuentwickeln.
Dein Einstieg in die sanfte Bodenarbeit
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Und mehr als das: Damit all die wertvollen Infos hängenbleiben, gibt es noch Reflexionsfragen dazu.
Das sanfte Miteinander mit deinem Pferd in der Bodenarbeit entwickeln
Wenn du das erste Mal auf unserer Seite vorbei schaust, weißt du noch nicht, um welche Art des Miteinanders mit Pferden es bei uns geht. Bei uns zielt alles auf einen sanften Umgang ab. In unserer Arbeit zeigen wir Pferdemenschen auf, wie sie das Miteinander mit ihren Pferden ohne viel Druck, Zwang oder sogar Gewalt gestalten können. Und stattdessen ein Miteinander mit ihren Pferden auf Augenhöhe entwickeln.
Sanftheit ist bei uns nicht nur das Ziel, sondern immer auch Teil des Weges.
Dieser Wunsch nach einem feinen, leisen Umgang mit Pferden spiegelt sich auch in der restlichen Reiterwelt wider. Wenn es darum geht, feine Hilfen zu entwickeln. Oder wenn Pferde sich freiwillig dem ranghöheren Menschen anschließen sollen, damit Probleme sich ohne Gewalt auflösen.
Ich möchte aber noch einen Schritt weiter gehen. Ich will nicht nur, dass wir sanft mit Pferden umgehen, wenn sie das tun, was wir von ihnen wollen. Ich will, dass Pferde nicht brav und gehorsam sein müssen, damit Menschen ihnen nicht grob begegnen.
Ich will, dass Sanftheit zur Sprache wird, die wir immer mit Pferden sprechen.
Um Sanftheit als Sprache zu nutzen, müssen wir Menschen sie erstmal lernen. Und wir müssen sie im Miteinander mit unseren Pferden als Umgangston etablieren.
Da hängt ganz viel dran. Die Beziehung zwischen deinem Pferd und dir. Die Regeln, die in eurem Miteinander gelten. Und auf einer ganz grundlegenden Ebene, wie ihr miteinander kommuniziert.
Lass uns die Beziehung und die Regeln für den Moment vernachlässigen und uns der Kommunikation widmen.
Denn Kommunikation ist der Teil des sanften Miteinanders, den wir in der Bodenarbeit direkt verbessern können.
Kommunikation in der Bodenarbeit – Wie du Sanftheit als Sprache zwischen deinem Pferd und dir etablierst
Ein paar Fragen will ich hier klären. Erstmal: Worüber kommuniziert ihr überhaupt?
Wenn wir den Fokus auf die innere Ebene legen wollen, dann muss es auch in der Kommunikation um diese Ebene gehen. Du kommunizierst mit deinem Pferd also nicht länger darüber, ob es etwas tun oder nicht tun wird.
Worüber dann?
Ihr unterhaltet euch über Empfindungen, Bedürfnisse und Ideen.
Die Fragen, die du klären willst sind:
Was fühlst du?
Was ist dir gerade wichtig?
&
Was ist deine Idee (dazu)?
Sanftheit verkörpern – Eine kurze Übung:
Stell dir einen Moment lang vor, wie du dein Pferd nach einem einfachen Verhalten fragst. Zum Beispiel, dass es den Kopf senkt, damit du das Halfter anziehen kannst, dass es dir seinen Huf gibt oder dass es dir in eine bestimmte Richtung folgt.
Fokussiere dich auf das, was du tun würdest.
- Was machen deine Hände?
- Was macht dein restlicher Körper?
- Was siehst du?
- Und wie reagiert dein Pferd? Tut es das, was du sagst? Oder verweigert es sich oder macht etwas ganz anderes?
Spüre einen Moment in diese Situation hinein und merke dir, was du fühlst.
Ich weiß, das ist etwas merkwürdig. Aber denke daran: Es geht ums Gefühl. Du brauchst Gefühl, wenn du dir Verbundenheit wünschst. Es ist gut, dich immer wieder mit deinen Empfindungen zu verbinden.
Jetzt stell dir erneut vor, wie du dein Pferd nach demselben Verhalten fragst. Aber diesmal mit den Fragen im Hinterkopf, die du an dein Pferd stellen willst:
- Was fühlst du?
- Was ist dir gerade wichtig?
- Was ist deine Idee (dazu)?
Stell dir vor, wie du deinem Pferd mit diesen Fragen begegnest. Wirklich: Mach die Augen zu und stell es dir vor. Kostet dich nur ein paar Sekunden.
Und, wie fühlt sich das an?
Du hast gerade den ersten Schritt getan, um Sanftheit nicht auf Verhaltensbasis zu erarbeiten, indem du nach und nach den notwendigen Druck reduzierst und feinere Hilfen gibst, sondern indem DU Sanftheit verkörperst.
Du nimmst eine innere Haltung ein und diese Haltung verändert, wie du deinem Pferd gegenüber auftrittst.
Wenn du die Fragen verkörperst, wirst du Folgendes merken:
Du wirst innerlich weicher. Deine körperliche Anspannung lässt nach. Deine Atmung wird ruhiger und dein Gesichtsausdruck liebevoller. Es fällt dir leichter, geduldig zu sein. Du bewegst dich achtsamer.
Klar, du kannst dich auch darauf konzentrieren, ruhig zu atmen und dich zu entspannen. Aber dann bist du nicht mehr bei deinem Pferd.
Die Fragen helfen dir dabei, zwei Dinge auf einmal zu tun: Sanftheit zu verkörpern und deinem Pferd achtsam zu begegnen. Und du kannst dich jeden Tag immer wieder ganz leicht darin üben.
Was fühlst du? Was ist dir gerade wichtig? Was ist deine Idee dazu?
Frag dein Pferd!
Und frag auch dich selbst.
Wissen, dass du brauchst, um Bodenarbeit langfristig sanft zu gestalten
Wenn du nicht viel Druck machen möchtest, um dein Pferd zu motivieren, brauchst du etwas anderes. Etwas, das deinem Pferd einen Grund gibt, sich dir und deinen Ideen zuzuwenden.
Futter ist ein Motivator, den wir gerade zu Beginn der sanften Bodenarbeit gezielt einsetzen können.
Für die folgenden Übungen gehe ich davon aus, dass du das Prinzip der positiven Verstärkung kennst und verstehst. Ohne positive Verstärkung kannst du nicht langfristig sanft mit deinem Pferd arbeiten. Dein Pferd braucht einen Grund, um mit dir zu kooperieren.
Und dieser Grund ist entweder unangenehm (Druck, der nachlässt, wenn dein Pferd tut, was du sagst) oder angenehm. Um sanft zu sein, muss der Grund von Beginn an angenehm sein!
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten (auch Kraulen, Zuwendung oder Lieblingsübungen können für Pferde angenehm sein). Leckerchen sind aber der praktischste Weg, um Pferde zu motivieren.
Lass dich von deinen bisherigen Annahmen darüber, wie sich Leckerchen auf das Verhalten deines Pferdes und auf eure Beziehung auswirken bitte nicht gleich abschrecken. Beschäftige dich mit positiver Verstärkung und du wirst merken, dass Futterlob ein ziemlich cooles Werkzeug ist, das dir beim Aufbau einer harmonischen Beziehung mit deinem Pferd sehr helfen kann.
Nathan hat gelernt, dass Leckerchen im Umgang mit dem Menschen keine große Sache sind, sondern zu unserem Alltag gehören. Dadurch gerät er nicht in Aufregung, wenn es alle paar Wochen mal einen Keks bekommt. Und weil wir Futter nutzen, für das er nicht über seine Grenzen gehen würde (Graspelletts), können wir ihn mit den Leckerchen auch nicht zu Verhaltensweisen manipulieren, die ihm zuwider sind.
Hier kannst du dir grundlegendes Wissen zur positiven Verstärkung aneignen:
Basics Clickertraining: Konditionierung
Basics Clickertraining: Präzises Pferdetraining mit dem Markersignal
Basics Clickertraining: Höflichkeit und Futterlob
Und jetzt, wo du dich so gewissenhaft durch all diese Basics zur Bodenarbeit gearbeitet hast, kommen wir endlich zu den Übungen. Damit du mit deinem Pferd in die Anfänge der Bodenarbeit starten kannst.
Der Einstieg in die sanfte Bodenarbeit in drei Teilen
Ich teile die Basics der Bodenarbeit in drei Schritte auf.
Im ersten Schritt geht es darum, die Aufmerksamkeit deines Pferdes zu bekommen.
Im zweiten Schritt lenkst du die Aufmerksamkeit deines Pferdes auf Bodenarbeits-Übungen, die deinem Pferd gefallen könnten. Im Training mit positiver Verstärkung werden die zuerst trainierten Übungen häufig zur Lieblingsübung des Pferdes.
Was bedeutet das? Die Pferde bieten diese Übungen gern auch mal ungefragt an. Behalte das bei der Wahl der Übung im Hinterkopf.
Im dritten Schritt geht es an die Grundlagenkommunikation. Hier geht es nicht um die Lektionen an sich. Es geht darum, mit welchen Übungen du dir in der Bodenarbeit eine Kommunikation mit deinem Pferd erarbeiten kannst, die ganz subtil und fein abläuft. Dazu bringst du deinem Pferd bei, dass es sich lohnt, dir ganz genau zuzuhören.
Wieso brauchst du genau diese drei Schritte? Und mit welchen Übungen kannst du dir diese Inhalte erarbeiten?
Das schauen wir uns jetzt genauer an.
Dein Einstieg in die sanfte Bodenarbeit
"Bodenarbeit für Anfänger" - als PDF ! Inklusive 10 Übungen und Reflexionsfragen.
Du brauchst den Text zum in-der-Hand-halten, willst markieren, an den Rand kritzeln und die Übungen mit in den Stall nehmen? Hol dir den Text als PDF.
Und mehr als das: Damit all die wertvollen Infos hängenbleiben, gibt es noch Reflexionsfragen dazu.
Erste Schritte in der Bodenarbeit mit Pferden – Die Aufmerksamkeit des Pferdes bekommen
Im konventionellen Umgang wird die Aufmerksamkeit des Pferdes so erarbeitet:
Wenn das Pferd mit seiner Aufmerksamkeit nicht beim Menschen ist, kommt ein unangenehmer Reiz. Das kann ein Wedeln, Tippen oder Schnalzen mit der Gerte sein, ein Ziehen oder Rucken am Halfter, ein Kreisen mit dem Seilende oder ein energischer Schritt in Richtung des Pferdes.
Wendet das Pferd sich dem Menschen zu, verschwindet der unangenehme Reiz. Das ist negative Verstärkung.
Dadurch lernt das Pferd, dass es seine Aufmerksamkeit besser auf den Menschen richtet als auf die Umgebung.
Mit allen anderen Anfragen, die ans Pferd gestellt werden, verhält es sich ähnlich.
Es gibt eine Reihe an Problemen, die mit dem Einsatz von negativer Verstärkung einhergehen. Allen voran: Du willst, dass sich dein Pferd beim Training wohl fühlt, Freude an den Aufgaben entwickelt und gern mit dir seine Zeit verbringt. Um das zu erreichen machst du jedoch erstmal etwas, das für dein Pferd unangenehm ist? Etwas, das dein Pferd vermeiden möchte?
Das ergibt nicht viel Sinn. Jedenfalls dann nicht, wenn wir nicht nur auf die Verhaltens-Ebene einwirken wollen, sondern uns auch für die innere Ebene (Empfindungen, Bedürfnisse, mentale Prozesse etc.) interessieren.
Wenn du möchtest, dass dein Pferd Freude entwickelt und sich in der Bodenarbeit gut fühlt, dann füge gleich etwas hinzu, das dein Pferd mag. Zeige deinem Pferd, dass es sich lohnt, dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Nathan wählt die Interaktion mit seinen Menschen, auch wenn er den offenen Reitplatz jederzeit verlassen kann. Er schenkt den Menschen seine Aufmerksamkeit, weil er etwas davon hat (interessante Beschäftigung, Kekse, angenehme Gefühle, Kraulen…).
Wieso sollte es sich für dein Pferd lohnen, dir seine Aufmerksamkeit zu widmen?
Ganz einfach: Weil bei dir die spannenden Sachen passieren. Weil du gute Ideen hast. Weil es bei dir den ein oder anderen Keks gibt. Weil du machst, dass es sich besser fühlt.
Was passiert bei diesem Vorgehen auf der inneren Ebene? Dein Pferd entwickelt ein neues Menschenbild. Es beginnt, dich nicht nur als Befehlsgeber und “Chef” zu sehen. Stattdessen bekommt es eine Idee davon, dass du in seinem Sinne handelst. Dass du nicht nur etwas von deinem Pferd willst, sondern ganz viel zu geben hast. Damit ist die wichtigste Grundlage für Motivation geschaffen.
Dein Pferd beginnt, sich für dich zu entscheiden.
1. Aufmerksamkeit des Pferdes gewinnen – Übungen für die ersten Schritte in der Bodenarbeit
Ich habe hier ein paar Übungen für dich, mit denen du die Aufmerksamkeit deines Pferdes bekommst. Nicht jedes Pferd spricht gleich gut auf alle Übungen an. Auch Pferde haben so ihre Interessen und Vorlieben und Dinge, die sie langweilig finden.
Die Übungen zur Aufmerksamkeit kannst du alle frei erarbeiten. So kannst du direkt sehen, ob dein Pferd sich dir zuwendet, weil es wirklich will oder ob es nur bei dir bleibt, weil es keine andere Wahl hat.
Wichtig:
Es geht hier noch nicht darum, dass dein Pferd mit seinem Fokus minutenlang bei dir bleibt. Wenn es auf dich und deine Ideen neugierig wird, reicht das anfangs völlig aus. Dein Pferd soll anfangen sich zu fragen, was du wohl vor hast.
Dieser erste Schritt geht meist sehr schnell. Du kannst schon in der ersten Einheit zu den Übungen des zweiten und dritten Schritts übergehen. Wenn du merkst, dass dein Pferd das Interesse verliert, ist es an der Zeit, die Einheit zu beenden. Oder du gehst noch mal zu den Übungen zurück, die ich dir jetzt vorstellen werde.
Tipp: Beende die Einheit an dem Punkt, an dem dein Pferd noch richtig interessiert ist, damit es nicht mit einem Gefühl der Langeweile aus der Einheit geht.
1.1 Casual Cookie
Für diese Übung brauchst du nur einen Platz, an dem du dein Pferd bedenkenlos frei lassen kannst und ein paar Leckerchen. Nutze Futter, das dein Pferd zwar mag, aber nicht so gern, dass es dir dafür ununterbrochen in die Tasche kriechen will.
Unsere Empfehlung besonders für Pferde, die schnell Futterstress entwickeln: Graspelletts, die du auch trocken verfüttern kannst.
So gehst du vor:
Du lässt dein Pferd frei. Der erste Impuls vieler Menschen ist jetzt, um die Aufmerksamkeit des Pferdes zu werben. Notfalls mit Druck oder indem man sehr übertrieben in der Nähe des Pferdes herumturnt.
Davon möchte ich dir abraten.
Wieso?
Auf diese Weise weckst du keine Neugier. Im schlimmsten Fall wirst du für dein Pferd zur nervigen Fliege, die es lieber verscheuchen würde. Dein Pferd soll auf DICH zukommen. Und es soll die Erfahrung machen, dass das eine gute Idee ist.
Wie schaffst du das?
Indem du dein eigenes Ding machst und deinem Pferd erstmal keine Beachtung schenkst.
Du kannst selbst über den Platz spazieren. Die Zaunpfosten kontrollieren. Eine Pylone untersuchen. Im Sand scharren. Interessiert in der Gegend umherschauen. Dich in die Mitte der Reitbahn hocken (und nicht dein Pferd anstarren).
Und warten. Geduldig warten.
Erinnere dich an die Fragen. Was fühlst du? Was ist dir gerade wichtig? Was ist deine Idee? Beschäftige dich mit deinen Antworten auf diese Fragen und warte auf dein Pferd.
Auch das Neugier-resistenteste Pferd wird irgendwann bei dir vorbeischauen und sich fragen, weshalb von dir heute so gar nichts kommt. Und das ist DER Moment.
Tipp: Wenn dein Pferd sehr desinteressiert ist, nimm einen Gegenstand mit, den es gern untersuchen würde, z.B. eine leere Futtertüte. Beschäftige dich selbst mit dem Gegenstand, statt ihn deinem Pferd aktiv zu zeigen. Warte darauf, dass dein Pferd von selbst zu dir kommt.
Wenn es zu dir kommt, ist das DER Moment, in dem du deinem Pferd beweisen musst, dass es sich lohnt, dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Wie machst du das?
Erstmal: Du darfst dich ehrlich darüber freuen, dass dein Pferd sich dir zuwendet. Das sieht wie eine Kleinigkeit aus, aber es ist nicht selbstverständlich! Freu dich, dein Pferd zu sehen. Freu dich, dass es sich in diesem Moment für dich entschieden hat, obwohl du nicht einmal danach gefragt hast!
Dann gibst du deinem Pferd etwas, das es mag. Und weil die Übung “Casual Cookie” heißt, ist ein Leckerchen eine gute Wahl 😌. Du kannst dein Pferd zusätzlich kraulen, wenn es das mag. Oder es kurz anschauen lassen, womit du dich gerade beschäftigt hast.
Als nächstes kommt der entscheidende Schritt:
DU wendest dich wieder ab.
Du verlangst nicht von deinem Pferd, dass es bei dir bleibt. Du verlangst nicht, dass es irgendetwas tut. Du erwartest nichts von deinem Pferd.
Alles, was du tust ist dich freuen, einen Keks geben, lächeln, ein paar liebe Worte sprechen.
Und dann machst du mit dem weiter, was du vorher gemacht hast. Über den Platz spazieren. Dein Buch lesen. Whatever.
Dein Pferd macht hier eine wichtige Erfahrung: Es lernt, dass Menschen nicht immer etwas von ihm wollen. Dass Menschen manchmal einfach etwas zu geben haben und dass es sich ihnen deshalb ruhig von sich aus zuwenden kann.
Mach auf diese Weise drei, vier Durchgänge.
Du machst dein Ding. Dein Pferd kommt zu dir. Du gibst ihm einen Keks und kraulst es kurz. Und du beendest eure Interaktion wieder.
Auch für dich ist das eine ganz wertvolle Erfahrung. Du wirst merken, dass es gar nicht so leicht ist einfach nichts zu tun. Du verspürst den Drang, dein Pferd zu etwas aufzufordern. Du hoffst, dass dein Pferd endlich zu dir kommen wird. Das alles sind Erwartungen.
Innerlich baust du mit diesen Erwartungen an dein Pferd und auch an dich viel Druck auf. Dein Pferd nimmt wahr, wie angespannt du bist und wird sich dir weniger gern zuwenden.
Nutze diese Übung deshalb auch für dich. Erinnere dich immer wieder daran loszulassen. Alles was zählt ist, dass du den Raum für diesen Moment öffnest, in dem dein Pferd sich für dich entscheidest. Zeit ist unwichtig. Wie das von außen aussieht ist unwichtig.
Atmen, loslassen, warten.
Und wenn das ein paar Mal geklappt hat, kannst du mit der nächsten Übung weitermachen.
1.2 Das kleinste Angebot
Diese Übung eignet sich besonders, wenn dein Pferd eher in sich gekehrt und zurückhaltend ist und still auf deine Anweisung wartet.
Ich habe diese Übung schon mal im Detail erklärt, sodass ich dir hier nur kurz die Idee vorstelle.
Hier findest du den ganzen Artikel: Das kleinste Angebot – Eine Übung, um introvertierte Pferde zu motivieren
Wenn du im Rahmen der positiven Verstärkung mit deinem Pferd arbeitest, bist du darauf angewiesen, dass dein Pferd dir Vorschläge macht. Wenn dein Pferd wie eingefroren dasteht und nichts macht, dann kannst du auch nicht sagen “Yess, das hast du richtig gut gemacht” oder auch nur “Ja, das war ein Schritt in die richtige Richtung”.
Deshalb brauchst du die Eigeninitiative deines Pferdes. Dein Pferd muss lernen, dass es Ideen entwickeln und dir Vorschläge machen darf.
Diese Fähigkeit kannst du deinem Pferd mit der Übung “Das kleinste Angebot” in der Bodenarbeit vermitteln.
Was ist die Idee?
Du bestärkst selbst die kleinste Bewegung deines Pferdes. Dazu nutzt du am besten ein Markersignal (darüber kannst du in diesem Artikel nachlesen).
Für den Moment tust du so, als hätte dein Pferd etwas großartiges vollbracht, selbst wenn es nur ein Ohr dreht oder mit der Oberlippe zuckt. Indem du dieses klitzekleine Verhalten markierst und dein Pferd dafür feierst, tust du so, als hätte dein Pferd dir damit ein bewusstes Angebot gemacht.
Dein Pferd beginnt sich zu fragen, wofür du es bestärkst. Wofür gibt es Click und Keks? Und es fängt an, Bewegungen auszuprobieren → es macht dir also tatsächlich Angebote, die du wieder annehmen kannst.
So entsteht Eigeninitiative (und manchmal auch die ein oder andere Lektion, die die Pferde selbst entwickeln).
Hier gehe ich greife ich Nathans Idee auf, sich zum Wälzen hinzulegen. So kann ich ein „Angebot“ von ihm bestärken und dadurch seine Eigeninitiative fördern. Und ich kann aktiv auf sein Bedürfnis eingehen, wodurch ich mich als aufmerksamer Interaktionspartner erweise, der Nathans Ideen nicht im Weg steht.
Wenn du mit dieser Übung gearbeitet hast, kannst du zu weiteren Übungen übergehen, indem du das Shaping nutzt. Du formst aus den Angeboten, die dein Pferd dir macht, ein neues Verhalten. Wenn dein Pferd dir zum Beispiel das Angebot macht, nach links zu schauen, kannst du daraus eine ganze Drehung oder eine Dehnung in Richtung Pferdebauch formen.
Mit dem kleinsten Angebot und dem anschließenden Shaping lernst du selbst viel übers Timing. Denn damit dein Pferd versteht welches Verhalten zum Click führt, musst du mit dem Markersignal exakt den richtigen Moment treffen.
Und zur Erinnerung: Auch bei dieser Übung geht es erstmal nur darum, dass dein Pferd sich für dich interessiert und erkennt, dass die Interaktion mit dir lohnenswert sein kann.
Zieh die Übung deshalb nicht zu sehr in die Länge. Beende die Einheit, wenn dein Pferd voll bei der Sache ist.
1.3 Was kann man damit machen?
Diese letzte Übung, um die erste Aufmerksamkeit deines Pferdes zu bekommen funktioniert ähnlich wie “Casual Cookie”. Jetzt wartest du aber nicht auf dein Pferd, sondern beschäftigst DICH aktiv mit etwas, das dein Pferd neugierig machen könnte.
Das kann ein Ball sein, ein Pappkarton oder ein alter Teppich. Nutze, was immer dir einfällt und was dein Pferd gefahrlos untersuchen kann.
Lass dein Pferd in einem umzäunten Bereich frei und widme dich einfach diesem Gegenstand. Lasse alle Erwartungen los und warte einfach geduldig auf dein Pferd.
Wenn dein Pferd kommt, musst du es nicht sofort an den Gegenstand lassen. Stattdessen kannst du dich auch mit dem Gegenstand von deinem Pferd wegbewegen. Ist dir mal aufgefallen, dass Pferde oft die Dinge am spannendsten finden, die sie nicht haben dürfen? Handys, Kameras, Putzkisten, Jacken…
Das machen wir uns hier zunutze. Schirme den Gegenstand mit deinem Körper ab. Geh ein paar kleine Schritte damit von deinem Pferd weg. Und dann lässt du langsam zu, dass sich dein Pferd den Gegenstand anschaut.
Wenn dein Pferd den Gegenstand berühren will, ist das super. Jetzt stellst du dich an die Seite deines Pferdes und stellst die Frage:
Was ist deine Idee dazu?
Was kommt deinem Pferd in Bezug auf diesen Gegenstand in den Sinn? Was bietet es dir an?
Vielleicht will es den Gegenstand erstmal nur anschauen. Auch das kannst du schon bestärken. Vielleicht riecht es daran. Und wieder eine Gelegenheit, um dein Pferd zu loben. Vielleicht tritt es darauf oder dagegen – ein guter Grund, um dein Pferd zu feiern 🥳.
Hier nutze ich eine Gymnastikmatte, um Nathans Interesse zu wecken. Das Pferd lernt, dass es Verhalten anbieten kann und macht zugleich die Erfahrung, dass es sich lohnt, unbekannte Untergründe zu untersuchen und zu betreten. Ein weiterer Vorteil: Der instabile Untergrund schult die Propriozeption.
So erreichst du erneut zwei Ziele zugleich: Erstmal bekommst du die Aufmerksamkeit deines Pferdes. Und zwar einfach, indem du dich und das was du tust spannend machst. Ganz ohne Druck. Und dann förderst du die Eigeninitiative deines Pferdes. Es lernt, dass es sich lohnt, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die du mitbringst.
Und wieder: Ihr braucht euch nicht minutenlang mit diesem Gegenstand beschäftigen! Das Ziel ist, dass dein Pferd freiwillig zu dir kommt. Dass es sich kurz die Frage stellt: Was macht mein Mensch da eigentlich? Und dass du dieses erste Interesse zu einer positiven Erfahrung machst, indem du deinem Pferd etwas gibst, das es mag (Leckerchen, ein fröhliches Lob, Kraulen, gefeiert werden und einen interessanten Gegenstand untersuchen).
Leg den Gegenstand nach wenigen Momenten außerhalb der Reichweite deines Pferdes ab. Am besten so, dass dein Pferd mit seiner Aufmerksamkeit bei dir bleibt. Dann kannst du direkt zur nächsten Übung weitergehen.
Das kann z.B. “Das kleinste Angebot” sein oder du kannst ein einfaches Verhalten shapen oder du kannst eine Übung aus dem Bereich der Grundlagenkommunikation machen. Wähle etwas, das dem Charakter deines Pferdes entspricht.
2. Eigeninitiative entwickeln – Lieblingsübungen für den Einstieg in die Bodenarbeit
Oft hört man, dass Pferde besonders motiviert sind, wenn es um Zirkuslektionen geht. Warum ist das so? Machen Zirkuslektionen den Pferden einfach Spaß?
Ich habe eine andere Theorie.
Zirkuslektionen und Tricks sind oft das erste, was Pferden mit positiver Verstärkung statt mit Druck beigebracht wird. Ich vermute, dass es dabei auch nur zum Teil um das Futterlob geht, das häufig ausschließlich bei Zirkuslektionen genutzt wird.
Ich glaube, ein entscheidender Punkt ist Selbstwirksamkeit.
Was ist das jetzt wieder?
Selbstwirksamkeit ist Teil der inneren Ebene. Darunter versteht man die Überzeugung, in Bezug auf ein Ziel wirkungsvoll agieren zu können. Also Kontrolle über den Verlauf und das Ergebnis einer Situation zu haben.
Kontrolle ist in vielen Bereichen das, was Pferden verwehrt wird. Sie können oft allerhöchstens kontrollieren, wie lange der Mensch Druck macht, indem sie sich so verhalten, wie Mensch das will.
Arbeiten wir mit positiver Verstärkung, verändern wir das Prinzip: Jetzt löst das Pferd mit seinem Verhalten den Click (bzw. das Markersignal) aus und erhält dafür einen Keks.
Erstmal ist das nicht viel anders, als bei negativer Verstärkung. Es entscheidet immer noch der Mensch darüber, welches Verhalten geclickt wird und ein Leckerchen verdient.
Aber lass uns dieses Prinzip mal weiterdenken:
Mit der positiven Verstärkung bringst du deinem Pferd verschiedene Lektionen bei. Verhaltensweisen die es ausführen kann und für die es etwas bekommt, das es mag (Kekse). Nach und nach versteht dein Pferd immer besser, dass es dir aktiv Verhalten anbieten kann. Das ist die Eigeninitiative von der ich schon gesprochen habe. Dein Pferd muss nicht mehr auf deine Anweisung warten.
Je mehr Verhaltensweisen dein Pferd unter “wird manchmal geclickt” abgespeichert hat, desto mehr Möglichkeiten hat es, dich und eure Bodenarbeit zu beeinflussen.
Du wählst Übungen nicht mehr allein aus. Dein Pferd kann Vorschläge machen. Dadurch führt ihr nun tatsächlich einen Dialog.
Damit dein Pferd sich möglichst bald auf diese Weise ins Training einbringen kann, wählst du am Anfang leichte Bodenarbeits-Übungen, die dein Pferd schnell erlernen und leicht selbstständig anbieten kann.
⚠️ Wichtig:
Dein Pferd wird diese Lektionen ungefragt anbieten! Wähle deshalb solche Lektionen aus, die zum Typ deines Pferdes passen und die dir und anderen Menschen nicht gefährlich werden können.
Lass uns ein paar Möglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile anschauen.
2.1 Die Nullposition – Die wichtigste Übung für Anfänger in der Bodenarbeit mit positiver Verstärkung
Ich gebe zu, diese Übung ist nicht besonders spannend und auch nicht besonders spektakulär, aber sie ist WICHTIG. Deshalb möchte ich sie an den Anfang stellen. Sie besteht außerdem in einem Verhalten, das dein Pferd jederzeit gefahrlos anbieten kann.
Die Nullposition sieht so aus:
Das Pferd steht mit allen vier Beinen auf dem Boden und hält den Kopf gerade vor seinen Schultern. Idealerweise ist es dabei auch innerlich so entspannt wie möglich.
So kann die Nullposition aussehen. Hier stehe ich neben Nathans Hinterhand. Das ist schon die fortgeschrittene Variante. Anfangen kannst du auf Kopf-/Halshöhe des Pferdes. Variiere deine Position bald und erlaube dir auch, dich locker zu bewegen – mit dem Fokus darauf, weiterhin die Ruhe auszustrahlen, die du dir in deinem Pferd wünschst.
Wenn du mit Futterlob arbeitest, kannst du die Nullposition immer und immer wieder bestärken. Denn diese Position ist nicht das einzige, wofür dein Pferd Leckerchen bekommt. Stattdessen bestärkst du viel für sehr aktives Verhalten.
Was passiert aber, wenn es nur für Bewegungen Kekse gibt?
Dein Pferd wird dir eine aktive Lektion nach der anderen um die Ohren hauen. Deshalb ist es so so wichtig, dass du daran arbeitest, dass es sich im Training auch wieder entspannen und dass es einfach ruhig stehen kann. Die Nullposition ist dafür ein guter Anfang.
Stell dir das wie eine Waage vor:
Passivität, Entspannung und Nullposition sind auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind alle anderen aktiveren Lektionen und Verhaltensweisen. Mit jedem Leckerchen, das dein Pferd bekommt, packst du ein Gewicht auf jeweils eine Seite dieser Waage.
Versuche, das Gleichgewicht zu erhalten. Komme nach aktiven Lektionen immer wieder zur Nullposition zurück.
2.2 Kopf-tief – Eine einfache Übung für angespannte Pferde
Eine zweite einfache Bodenarbeits-Übung ist das Kopf-tief. Diese Übung kannst du vielfältig einsetzen, wenn du sie einmal gefestigt hast. Zum Beispiel, um dein Pferd dazu zu animieren Anspannung loszulassen, wenn es im Gelände nervös ist.
Außerdem ist diese Übung ungefährlich und hat anders als andere Tricks wenig “Nerv-Potenzial”.
Wie der Name sagt bringst du deinem Pferd bei, seinen Kopf zu senken.
Aber wie bringst du dein Pferd dazu, das zu tun?
Du brauchst weder am Strick ziehen, noch Druck auf den sensiblen Genickbereich deines Pferdes ausüben. Denn du weißt ja inzwischen, wie du ein Markersignal und die positive Verstärkung einsetzen kannst. Und mit diesen zwei Werkzeugen kannst du das Kopf-tief innerhalb kürzester Zeit formen (damit sind wir wieder beim Shaping).
Wie genau funktioniert das?
Du stehst neben deinem Pferd und wartest darauf, dass es mit seinem Kopf eine klitzekleine Bewegung nach unten macht. Es reicht schon, wenn dein Pferd in Richtung Boden DENKT.
In diesem Moment machst du SOFORT dein Markersignal (und nicht erst ein, zwei Sekunden später). Den Keks nicht vergessen.
Das wiederholst du, bis dein Pferd versteht, dass es für das leichte Senken seines Kopfes Click+Futter bekommt. Jetzt kannst du den Click etwas länger hinauszögern und deinem Pferd so die Chance geben, seinen Kopf noch weiter nach unten zu senken.
Später kannst du die Dauer ausweiten, für die dein Pferd den Kopf tief hält. Und du kannst ein Signal deiner Wahl hinzufügen, um gezielt nach diesem Verhalten fragen zu können.
Tipp: Wenn dein Pferd nicht darauf kommt, worum es dir geht, kannst du die Bewegung auch selbst vormachen. Beuge deinen Oberkörper etwas vor und mache mit der Hand eine Bewegung Richtung Boden. Die meisten Pferde folgen der Idee sofort. Verpass diesen Moment nicht, sondern sei bereit zu clicken!
2.3 Küsschen geben – Eine leichte Übung für die Anfänge der Bodenarbeit
“Küsschen geben” ist eine Übung, die ich meinem Pferd nie beibringen würde, aber einige unserer Schülerinnen und ihre Pferde haben viel Freude daran 🙈😁. Deshalb möchte ich sie dir nicht vorenthalten.
Diese Übung hat einiges an Nerv-Potenzial, weil sie darin besteht, dass dein Pferd mit seiner Nase dein Gesicht anstupst. Das muss man natürlich mögen. Wenn du das nicht möchtest und davon genervt wärst, wenn dein Pferd dir diese Übung ohne Signal anbietet, wähle lieber eine andere Lektion.
Der Vorteil von “Küsschen geben” besteht darin, dass die meisten Pferde diese Lektion sehr gern von sich aus anbieten. Damit kann dein Pferd leicht Kontrolle auf das Training ausüben. Du gibst ihm ein Verhalten an die Hand, mit dem es dir jederzeit ein leicht ausführbares Angebot machen kann. Gerade für den Einstieg in die sanfte Bodenarbeit ist das extrem wertvoll. Das kann man auch am Strahlen in den Augen vieler Pferde sehen, die diese Übung gelernt haben.
Achtung:
Manchmal wird “Küsschen geben” beigebracht, indem der Mensch sich z.B. eine Möhre zwischen die Zähne steckt und das Pferd abbeißen lässt. Davon rate ich ab. Wir wollen kein Pferd, dass auf die Idee kommt, dass Zähne im Gesicht des Menschen eine coole Sache sein könnte.
Mit dem Markersignal und dem kleinschrittigen Formen von Verhalten hast du zwei Werkzeuge an der Hand, mit der du solche Tricks nicht mehr brauchst.
So teilst du das „Küsschen geben“ in kleine Schritte auf:
Erstmal muss die Nase deines Pferdes deinem Gesicht näher kommen. Du wirst merken, dass das hin und wieder zufällig passiert. Das kannst du noch wahrscheinlicher machen, indem du deinen Kopf selbst näher zur Nase deines Pferdes bringst. Jetzt markierst/clickst du den Moment, indem dein Pferd seine Nüstern in deine Richtung bewegt.
Später zögerst du dein Markersignal etwas heraus und bestärkst erst, wenn dein Pferd dich vorsichtig (!) berührt. Wenn dein Pferd sich dir hektisch oder grob nähert, bringe dein Gesicht aus Reichweite deines Pferdes und geh nochmal zur Nullposition zurück, bis dein Pferd sich wieder beruhigt.
Wenn dein Pferd das Verhalten verstanden hat, kannst du ein Signal hinzufügen, z.B. indem du auf deine Wange tippst, wenn dein Pferd im Begriff ist, dir gleich ein Küsschen zu geben.
2.4 Spanischer Gruß – Eine kritische Bodenarbeits-Übung, die für manche Pferde viel bewirken kann
⚠️ Achtung!
Es gibt viele Pferde, denen ich den spanischen Gruß NICHT beibringen würde! Diese Übung ist potenziell ziemlich gefährlich. Nicht nur für deine Kniescheiben, sondern auch für die von Tierärztin, Hufpfleger, Stallkolleginnen und deren Kinder. Wenn dein Pferd ohne Vorwarnung seine Vorderbeine um sich schmeißt, kann das echt unangenehm werden.
Deshalb überlege gut, ob diese Übung sich für dein Pferd eignet.
Ich führe sie hier deshalb auf, weil sie gerade introvertierten, zurückhaltenden, auch gern älteren oder trägen Pferde viel Selbstvertrauen und Eigeninitiative geben kann. Wenn das Pferd sich grundsätzlich langsam und sehr vorhersehbar bewegt und nicht zu Hektik neigt, kann man meist gut damit umgehen, auch wenn es das Vorderbein hebt, ohne dass man ein Signal dafür gegeben hat.
Sicherheitshalber würde ich dieses Verhalten aber auch dann ausschließlich (!) in eurer Trainingsumgebung bestärken. Nicht am Putzplatz. Nicht auf der Weide. Nicht im Paddock. Nicht in der Stallgasse.
So verknüpft dein Pferd den spanischen Gruß nur mit eurer Trainingsumgebung. Denn auch die Umgebung stellt eine Art Signal dar. Ein Hinweisreiz, der dem Pferd sagt, welches Verhalten jetzt gerade lohnenswert ist.
Wenn dein Pferd feurig, hektisch und eher flott unterwegs ist (im Kopf ebenso wie auf den Beinen), wähle eine andere Lektion.
Es gibt viele Möglichkeiten, den spanischen Gruß zu erarbeiten. Mir geht es dabei nicht um Schönheit. Das Pferd muss sein Voderbein nicht unbedingt schnurgerade nach vorn strecken. Ein Anheben ist völlig ausreichend.
Höher muss dein Pferd sein Bein für unseren modifizierten „Spanischen Gruß“ gar nicht heben. Es geht nicht um die Lektion, sondern darum was dein Pferd mit der Lektion tun kann: Einfluss auf dich und auf das Training ausüben.
Das kannst du wieder ganz leicht mittels Markersignal und Kleinschrittigkeit erarbeiten.
So erarbeitest du den spanischen Gruß:
Zuerst fragst du dein Pferd nach einer leichten Gewichtsverlagerung zwischen seinen Schultern – von dir weg. Dazu kannst du selbst dein Gewicht auf die entsprechende Seite verlagern. Viele Pferde reagieren hier schon. Wichtig ist, dass du vorher die Aufmerksamkeit deines Pferdes hast. Überprüfe also: Schaut dein Pferd dich an?
Und ganz wichtig: Bewege dich laaangsam! Dein Pferd braucht Zeit, um zu reagieren.
Sobald dein Pferd auch nur ein klein wenig sein Gewicht von dem entsprechenden Vorderbein auf die andere Seite verlagert: Click+Keks.
Später markierst du erst, wenn das Pferd kaum noch Gewicht auf dem Bein trägt. Dann, wenn sich der Huf vom Boden löst. Dann, wenn dein Pferd das Bein wenige Zentimeter anhebt. Und so weiter…
Das Prinzip ist immer dasselbe.
2.5 Weitere Lektionen und Tricks für die Anfänge in der Bodenarbeit
Es gibt noch viel mehr Lektionen, die du mit diesem Prinzip erarbeiten kannst und die dein Pferd dir später ganz leicht selbstständig anbieten kann.
Hier noch ein paar Ideen:
- Ja- und Nein-Sagen
- Beine kreuzen (Tanzen)
- Die Drehung
- Rückwärts gehen
- Verbeugung/Plié
- Losgehen
- Lachen (Flehmen)
Mach dich – bevor du loslegst – aber unbedingt über Vor- und Nachteile und vor allem über mögliche gesundheitliche Risiken schlau.
Noch ein wichtiger Hinweis zu Tricks und Zirkuslektionen:
Diese Tricks sind aus meiner Sicht kein Selbstzweck. Ich bringe sie Pferden nicht zur Unterhaltung bei oder um anderen vorzuführen, was mein Pferd alles kann.
Diese Lektionen dienen der inneren Ebene.
Tricks sind eine gute Möglichkeit, um Pferden im Training Kontrolle zu ermöglichen (Selbstwirksamkeit) und um die Eigeninitiative zu fördern.
Uns Menschen bieten sie die Gelegenheit, das Training mit positiver Verstärkung zu üben. Bei Aufgaben, bei denen es nicht darauf ankommt, dass du gleich alles richtig machst. So kannst du dein Timing schulen und dich darin üben, Verhaltensweisen in kleinste Schritte zu unterteilen. Das wird später – wenn es an größere Ziele geht – die Basis sein.
3. Grundlagenkommunikation – Eine sanfte Körpersprache entwickeln
Wenn du in den Anfängen der Bodenarbeit hier angelangt bist, dann hast du zwei wichtige Grundlagen mit deinem Pferd erarbeitet:
1. Du hast dein Pferd neugierig gemacht und ihm bewiesen, dass es sich lohnt, dir seine Aufmerksamkeit zu widmen
und
2. du hast deinem Pferd Lektionen an die Hand gegeben, die es dir selbstständig anbieten kann.
Jetzt hast du die Aufmerksamkeit deines Pferdes gecatcht. Und dein Pferd hat grundsätzlich Freude daran, in der Bodenarbeit mit dir zusammenzuarbeiten. Perfekt!
Jetzt können wir an das Thema gehen, das im konventionellen Pferdetraining mit Druck meistens an erster Stelle steht – und bei uns ganz bewusst erst an dritter Stelle steht:
Grundlagenkommunikation.
Was bedeutet das?
Egal, was du mit deinem Pferd machen willst – ihr müsst miteinander kommunizieren.
Im zweiten Schritt hast du das vor allem über das Markersignal gemacht. Das Markersignal hat deinem Pferd gesagt: “Ja, genau dafür gibt es jetzt den Keks”. Dadurch konnte dein Pferd verstehen, welches Verhalten sich lohnt.
Es gibt aber noch andere Wege, auf denen du ständig mit deinem Pferd kommunizierst. Einer der bedeutendsten Punkte – vor allem wenn wir vom Boden aus in Richtung Gymnastizierung arbeiten wollen – ist die Körpersprache.
Der Körper deines Pferdes und dein Körper sind in einem kontinuierlichen Dialog.
Zwischen euren Körpern läuft vieles ab, ohne dass du es merkst. Plötzlich rempelt dich dein Pferd mit der Schulter an. Wahrscheinlich ärgerst du dich darüber. Aber hast du auch bemerkt, dass du selbst auf dein inneres Bein gekippt bist, als du dein Pferd so eng um die Kurve geführt hast?
Um auf dieser Ebene zu kommunizieren, brauchst du Körpergefühl. Du musst erkennen, was dein Körper macht und wie du dein Pferd in bestimmte Bewegungen einladen kannst.
Was braucht es für die Kommunikation auf körpersprachlicher Basis noch?
Dein Pferd muss deine Signale überhaupt interpretieren wollen. Es muss dir zuhören und darüber “nachdenken” was du meinen könntest. Und dann muss es dir ein entsprechendes Angebot machen, woraufhin du sagen kannst: “Yess, genau das meinte ich” oder “Nee, das ist noch nicht ganz was ich wollte” oder “Hmm, und könntest du dabei noch…”.
Ihr kommuniziert nicht länger auf Basis eines einfachen “Ja, richtig” (= Markersignal/Click). Stattdessen geht es darum, Verhalten feintunen zu können.
Was entwickelt sich dabei auf der inneren Ebene zwischen euch? Eure Kommunikation, euer Verständnis füreinander, für den Körper eures Gegenübers.
Und wieder merkst du: Druck, der gesteigert wird, bis dein Pferd reagiert, ist hier fehl am Platz.
Du brauchst gar keinen Druck mehr. Im zweiten Schritt hast du dir in der Bodenarbeit schließlich die Eigeninitiative deines Pferdes erarbeitet. Jetzt musst du diese Motivation nur noch ausrichten – auf deine körpersprachlichen Signale. Und du musst deinem Pferd zeigen, dass es sich lohnt, ganz genau hinzuhören und deine leisen Zeichen ebenso leise zu interpretieren.
Darauf zielen die folgenden Übungen ab.
3.1 Die geflüsterte Frage – Wie dein Pferd in der Bodenarbeit lernt, deine feinen Signale zu verstehen
In diese Übung kannst du sehr gut nach einer Runde “Das kleinste Angebot” übergehen.
Beim Kleinsten Angebot geht es darum, dass dein Pferd dir Vorschläge macht. Dadurch weckst du es mental auf. Dein Pferd fängt an mitzudenken. In Richtung Interaktion mit dem Menschen zu denken. Du nimmst aber noch keinen Einfluss auf sein Verhalten.
Wenn dein Pferd hier wach ist und dir eifrig Kleine Angebote (wie z.B. eine Gewichtsverlagerung, eine langsame Kopfbewegung, ein Umsortieren seiner Beine) macht, kannst du zu den “Geflüsterten Fragen” übergehen.
Du kannst diese Übung frei machen oder dein Pferd ans Halfter nehmen. Wichtig ist, dass du keinen Druck am Strick aufbaust. Es geht schließlich um Geflüsterte Fragen.
Und so funktioniert’s:
Stelle sicher, dass du die Aufmerksamkeit deines Pferdes hast. Wenn ihr gerade am Kleinsten Angebot gearbeitet habt, wird dein Pferd ohnehin gedanklich bei dir sein.
Dann flüsterst du eine Frage. Das machst du, indem du eine ganz kleine, ganz langsame Bewegung machst. Diese Bewegung soll dein Pferd interpretieren. Es soll dir eine Antwort darauf geben.
Dabei ist es nicht wichtig, wie dein Pferd antwortet. Es geht erstmal nicht um richtig und falsch.
Es geht darum, dass dein Pferd dich beobachtet, dir zuhört und gelassen zu seiner Interpretation deiner Anfrage findet.
Wie kann das praktisch aussehen?
Du verlagerst ganz langsam dein Gewicht auf deinen Beinen, z.B. stehst du vor deinem Pferd und lehnst dich ganz ganz langsam und ganz leicht nach vorn. Dein Pferd könnte diese Anfrage interpretieren, indem es sein Gewicht mehr nach hinten verlagert, den Kopf hebt, sein Gewicht zwischen seinen Schultern verschiebt oder einen Schritt zur Seite macht.
Wenn dein Pferd langsam und mit Bedacht antwortet, kannst du es mit ruhiger Energie loben. Nimm gern Futterlob hinzu. Du erklärst deinem Pferd gerade ein neues Konzept und es wird etwas dauern, bis es die Idee verstanden hat. Zeige deinem Pferd, wenn es auf dem richtigen Weg ist.
Wie gehst du damit um, wenn dein Pferd Stress bekommt?
Wird dein Pferd stattdessen hektisch, zeigt dir eine seiner Lieblingslektionen oder will sich entziehen, bleibe ganz gelassen. Lächle, beruhige deinen Atem und komme zu deinen Fragen zurück.
Frage dein Pferd: Was fühlst du? Was brauchst du gerade? Und dann wieder: Welche Idee hast du dazu?
Lass dich nicht von deinem Pferd aus der Ruhe bringen.
Für dein Pferd ist diese Situation und diese fast unsichtbare Anfrage deinerseits eine ganz neue Erfahrung. Und neue Erfahrungen machen vielen Pferden Stress.
Wenn du jetzt selbst unruhig wirst, sagst du deinem Pferd nur, dass es berechtigterweise so angespannt reagiert.
Aber du weißt ja, dass alles gut ist. Strahle das auch aus, indem du zuversichtlich und gelassen bleibst.
Tipp: Wenn dein Pferd sehr nervös wird, kannst du die Nullposition bestärken. Habe dabei den Gedanken “Ruhe ins Pferd zu füttern” und fokussiere dich darauf, selbst locker zu bleiben. Oder du gibst deinem Pferd eine Pause.
Nathan hat gelernt, meine Körpersprache zu interpretieren. So können wir auch frei an Stellung und Biegung im Stand arbeiten. Das funktioniert nur, wenn das Pferd gelassen mit Futterlob umzugehen gelernt hat und versteht, dass es mit kleinen Bewegungen auf die subtilen Signale des Menschen reagieren soll.
Wenn dein Pferd versteht, dass es deine geflüsterten Fragen ebenso ruhig und bedächtig beantworten soll wie du sie stellst, könnt ihr in einen Dialog treten. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Versuche herauszufinden, wie du nach den verschiedensten Dingen fragen kannst.
Hier ein paar Vorschläge:
- ein Vorderbein nach vorn setzen
- sich nach vorn dehnen
- den Kopf ganz leicht nach Innen stellen
- das Gewicht etwas nach hinten verlagern
- mit den Schultern einen Schritt in deine Richtung machen
- Losgehen
- einen Schritt rückwärts machen
- mit der Hinterhand einen Schritt seitlich auf dich zu machen
- in der Vorwärtsbewegung mit Schultern oder Hinterhand einen Schritt nach außen (von dir weg) machen
- den Kopf anheben
- den Rumpf zwischen den Schultern anheben
Wenn du mit deinem Pferd auf diese Weise arbeitest, wird es lernen dir zuzuhören und zugleich in seinen eigene Körper hineinzuspüren. Du schulst dein eigenes und das Körpergefühl deines Pferdes. Und nebenbei entwickelt ihr eure ganz eigene Körper-Sprache.
Ganz ohne Druck. Das ist das Ergebnis eines Miteinanders, das auf Sanftheit und Freiwilligkeit aufbaut und dem Pferd ganz gezielt die Möglichkeit gibt, sich ins Training einzubringen.
Und wie geht es weiter?
Exkurs: Vom Stand in die Vorwärtsbewegung
Mit den geflüsterten Fragen fängst du am besten im Stand an. Es sei denn, du hast ein feuriges Pferd. Dann kann die Bewegung im Schritt mit kurzen Sequenzen im Stehen die leichtere Alternative sein.
In der nächsten Übung geht es darum, euren leisen Dialog mit in die Vorwärtsbewegung zu nehmen.
Dazu kannst du erstmal das Losgehen fokussieren. Das ist oft gar nicht so leicht zu erarbeiten, wenn man seine Fragen wirklich nur flüstert. Und es ist natürlich auch davon abhängig, dass dein Pferd deine Frage auch gern im Sinne von “Vorwärts” deuten möchte.
Bis hierher hast du hauptsächlich im Stand bestärkt. Dadurch entwickeln viele Pferde die Idee, dass Stehen das Einzige ist, was sich lohnt.
Die Lösung ist ganz einfach:
Bestärke jede allerkleinste Idee, jeden Gedanken deines Pferdes in Richtung vorwärts. Und das meine ich tatsächlich wörtlich! Wenn du das Gefühl hast, dass dein Pferd darüber nachdenkt, dass es auch nur einen winzigen Schritt nach vorn machen könnte → Click + Keks. Gar nicht viel überlegen! Und dann einfach den Click weiter rauszögern.
Bleib entspannt, wenn das anfangs Geduld braucht. Mit der Zeit wird das Losgehen mit Leichtigkeit funktionieren. Einfach, indem du deinen eigenen Fokus und die Bestärkung darauf legst.
Eine weitere Möglichkeit (gerade wenn dein Pferd zu den „Energiesparern“ gehört): Targetarbeit. Einem Gegenstand zu folgen kann den Fokus deines Pferdes auf die Vorwärtsbewegung lenken, ohne dass du in die Versuchung kommst zu treiben und dadurch Widerstand im Pferd zu erzeugen. Nathan konnten wir so erstmals zu freiwilliger Bewegung in höheren Gangarten inspirieren ☺️.
3.2 Hufschlagfiguren – Wie du in der Bodenarbeit einen Dialog in Bewegung führst
Sobald ihr in die Vorwärtsbewegung gehen könnt, geht es darum, die Bewegung deines Pferdes und deine Bewegung aufeinander auszurichten. Dazu müsst ihr ein gemeinsames Tempo und eine gemeinsame Linie finden.
Lass uns zuerst über die Linie sprechen. Ich weiß, dass sich das unheimlich trocken anhört. Ich bitte dich aber, es trotzdem mit deinem Pferd auszuprobieren, bevor du diese Übung verwirfst. Denn eine konstante Linie zu halten, während man mit dem Pferd läuft, ist viel schwieriger als man denkt.
Die meisten unserer Praxisschüler*innen lassen den Gedanken an Seitengänge schnell fallen, wenn sie merken wie schwer es ist, “einfach” einen gleichmäßigen Zirkel oder eine lange Seite auf dem zweiten Hufschlag mit dem Pferd zu laufen, ohne selbst nach innen oder außen von der Linie abzuweichen.
Wieso ist es so wichtig, eine konstante Linie (= Hufschlagfigur) mit dem Pferd einzuhalten?
Alles, was du mit deinem Pferd erarbeitest (Schwerpunktverlagerungen, Tempovariationen, Biegung, Seitengänge) kannst du nur sicher beurteilen, wenn du es in Relation zu einer konstanten Linie wahrnehmen kannst.
Einfach gesagt: Woher willst du wissen, ob dein Pferd über die Schultern nach außen driftet, wenn du es alle zwei Schritte unbewusst (!) nach innen einlädst oder nach außen gegen dein Pferd läufst?
Wie soll dein Pferd ein gut ausbalanciertes Schulterherein gehen, wenn es sein Gewicht auf gerader Linie nicht halbwegs stabil zwischen den Schultern halten kann?
Aber es fängt auch schon viel früher an. In der Gymnastizierung oder auch einfach in der Bewegung zusammen mit dem Menschen, soll dein Pferd sich in seinem Körper wohlfühlen.
Bist du schon mal Hand in Hand mit jemandem gelaufen, der ständig überall hingeschaut hat – nur nicht auf euren gemeinsamen Weg – und deshalb immer wieder Impulse in die ein oder andere Richtung gegeben hat? Sehr angenehm ist das auch, wenn man gemeinsam unter einem Schirm läuft.
Jetzt kannst du dir vorstellen, wie es sich für dein Pferd anfühlt, wenn ihr euren Dialog in die Bewegung mitnehmt und du NICHT an eurer gemeinsamen Balance (= am Linie halten) arbeitest. Dein Pferd fühlt dich – auch wenn ihr euch nicht berührt. Und du fühlst dein Pferd, wenn du deine Aufmerksamkeit auf eure Körper und eure Bewegung richtest.
Dass Nathan sich auf die Kappzaumarbeit einlassen kann (und nicht ununterbrochen in den Strick schnappt) ist erst möglich, seit wir an der konstanten Linie gearbeitet haben. Dadurch hat sich unsere gemeinsame Balance verbessert. Nur wenn du dein Pferd nicht ständig aus seiner Balance bringst, indem du von eurer Linie abweichst, kann dein Pferd ein angenehmes Körpergefühl entwickeln.
Also: Für jede weitere Bodenarbeit in der Vorwärtsbewegung – ob Freiarbeit, am Kappzaum zur Gymnastizierung oder ob Targetarbeit für die Bewegungsmotivation – die Fähigkeit die Linie halten zu können ist eine Basis, an der wir alle immer und immer wieder arbeiten dürfen.
Und das machst du ganz simpel mit Hufschlagfiguren.
So arbeitest du an einer konstanten Linie:
Fange mit der ganzen Bahn an.
Hinweis: Beobachte bei dieser Gelegenheit das Bewegungsmuster deines Pferdes. So sammelst du gleich Hinweise für die spätere gymnastizierende Bodenarbeit.
Lass dein Pferd aber nicht auf dem ersten Hufschlag gehen. Es soll sich nicht an der Bande anlehnen, sondern sich an deiner Bewegung orientieren. Dazu kannst du es auf dem zweiten oder dritten Hufschlag gehen lassen. So bietet die Bande dir immer noch eine optische Orientierung für eure konstante Linie.
Später kannst du Wechsel durch die Länge der Bahn, das Viereck, den Zirkel und große Schlangenlinien hinzunehmen. Pylonen und Dualgassen geben dir Orientierung und zeigen, ob du deine Linie hältst.
Denke auch in der Bewegung an deine Geflüsterten Fragen.
- Wie kannst du dein Pferd mit leisen Signalen um die Kurve dirigieren?
- Wie kannst du es die Linie vergrößern lassen?
- Kannst du dein Pferd auffordern, seinen Schwerpunkt auf das äußere und wieder auf das innere Beinpaar zu verlagern?
- Kannst du es von dir weg um eine Kurve lenken?
Wenn du diese Übung ernst nimmst, wirst du anfangs viel zu tun haben. Und zwar an dir selbst.
Später kannst du weitere Geflüsterte Fragen hinzunehmen. Zum Beispiel kannst du dein Pferd einladen sich mehr zu dehnen, sich etwas im Genick zu stellen oder die Schultern leicht nach innen zu verlagern. Hier sind wir schon im Bereich der Gymnastizierung angekommen. Die Fragen, die du deinem Pferd stellst, sollten seinen Bewegungsablauf verbessern.
Daran musst du zu Beginn aber noch gar nicht denken. Erstmal geht es nur darum, euch beide auf ein und dieselbe Linie auszurichten und für ein paar Meter dabei zu bleiben.
Richtig ausgeführt ist diese Übung für euer beider Konzentration sehr anstrengend. Erlaube euch viele Pausen. Gehe zu den Lieblingsübungen deines Pferdes zurück. Stell ein paar geflüsterte Fragen im Stand oder lass dir kleine Angebote von deinem Pferd machen.
Was ist zusätzlich zur gemeinsamen Linie noch wichtig, um die Bewegung deines Pferdes und deine eigene Bewegung aufeinander auszurichten? Dass ihr ein gemeinsames Tempo findet.
3.3 Tempovariationen – Aktivieren und Verwahren in der Bodenarbeit für Anfänger
Wenn du an eurer konstanten Linie gebastelt hast, habt ihr den ersten Teil für die gemeinsame Balance in Bewegung schon geschafft. Der zweite Teil betrifft das Tempo.
Dein Pferd hat sein eigenes Tempo, das es gern gehen würde und du hast ebenso dein Tempo. Jetzt müsst ihr herausfinden, welches Tempo ihr gut gemeinsam gehen könnt.
Je nach Tendenz deines Pferdes musst du es anfangs erstmal danach fragen langsamer zu laufen oder etwas schneller zu gehen. Entweder arbeitest du also am Verwahren oder am Aktivieren. Auch diese Fragen wollen wir wieder flüstern.
Wie gehst du das am besten an?
Beginne damit, deine Bewegung mit der Bewegung deines Pferdes zu synchronisieren. Gehe also erstmal das Tempo deines Pferdes mit.
Tipp: Achte bereits beim Loslaufen darauf, dass du nicht vor die Bewegung deines Pferdes kommst. Du willst gleichzeitig mit deinem Pferd den ersten Schritt machen – synchron eben. Bewege dich nicht schneller, aber auch nicht langsamer als dein Pferd.
Sobald du synchron zur Bewegung deines Pferdes bist, stellst du sicher, dass du die Aufmerksamkeit deines Pferdes hast. Wenn du schon an den Geflüsterten Fragen auf konstanten Linien gearbeitet hast, kannst du einfach eine solche Frage stellen und prüfen, ob dein Pferd dir antwortet. Bekommst du keine Antwort, musst du dich erstmal bemerkbar machen, zum Beispiel indem du dein Pferd ansprichst oder eine etwas größere Bewegung machst.
Schenkt dein Pferd dir seine Aufmerksamkeit, veränderst du ein ganz ganz kleines bisschen (!) das Tempo. Du wirst minimal langsamer oder schneller.
Dabei bietet es sich an, erstmal mit der natürlichen Tendenz deines Pferdes zu gehen. Wenn dein Pferd eher gemütlich unterwegs ist, frage es, ob es noch langsamer gehen kann. Wie langsam könnt ihr schleichen?
Ist es eher flott unterwegs, legst du noch einen kleinen Zahn zu.
So stellst du sicher, dass es deinem Pferd von Beginn an leicht fällt, deine Tempoanfrage zu beantworten. Du fragst nach schneller oder langsamer und weil du die natürliche Bewegungsidee deines Pferdes aufgreifst antwortet es dir mit “Na klar können wir das machen”. Perfekt! Das kannst du bestärken.
Und jetzt?
Jetzt seid ihr einen kleinen Moment schneller oder langsamer unterwegs. Was ist die logische nächste Frage, wenn es um Tempovariationen geht? Wieder das Gegenteil anfragen.
Wenn ihr schneller geworden seid, dann verlangsamst du deine Bewegungen und lädst dein Pferd ein, dir synchron zu folgen. Bist du langsamer geworden, aktivierst du dein Pferd und lädst es ein, wieder zum vorigen Tempo zurückzukehren.
So erklärst du deinem Pferd erstmal deine geflüsterten Signale für “langsamer” und “schneller”. Ohne Druck. Ohne dein Pferd energisch treiben oder mit Kraft zurückhalten zu müssen.
Mit meiner nach vorn-aufwärts gerichteten Energie und meinen verlängerten Schritten schlage ich Nathan vor, schneller zu werden. Meine innere Hand deutet den inneren Schenkel an – ein Signal, das wir dem Pferd in der Bodenarbeit als vorwärts-treibende Hilfe erklären können.
Wenn dein Pferd versteht, wie du diese Fragen körpersprachlich ausdrückst UND dass es sich lohnt entsprechend zu interpretieren (= seine Bewegung mit deiner zu synchronisieren), kannst du euren Temporahmen ausdehnen.
- Wie schnell könnt ihr Schritt gehen?
- Wie langsam?
- Könnt ihr antraben?
- Könnt ihr langsam antraben? Prompt antraben?
- Aus dem Trab in den Schritt zurückfallen?
Wenn du Tempovariationen – Verwahren und Aktivieren – so nutzt, dass sich der Bewegungsablauf deines Pferdes verbessert und du dabei noch geschickt die Linienführung einsetzt, kommst du ganz schnell zur Gymnastizierung. Du förderst dein Pferd also auch auf körperlicher Ebene.
Gymnastizierung ist aber nicht der einzig mögliche nächste Schritt. Ebenso kannst du in Richtung Freiarbeit gehen. Oder einen Parcours mit verschiedenen Bodenhindernissen in eure geflüsterte Kommunikation einbeziehen. Oder eher in Richtung Bewegungsmotivation arbeiten, indem du Targettraining einbaust, um diese flüssige Vorwärtsbewegung überhaupt möglich zu machen.
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Fazit – Dein klarer Fokus für die ersten Schritte in der Bodenarbeit
Das Beste ist: Ihr habt euch gerade erst den Anfängen der Bodenarbeit gewidmet. Auf dieser Basis von Sanftheit, Motivation, Wohlgefühl und Kommunikation kann eine tiefe Beziehung erwachsen.
An eines möchte ich dich noch erinnern. Noch einmal:
Bei allem, was du an Verhalten erarbeitest, komme immer wieder zurück zum Gefühl.
Komme immer wieder zu den drei Fragen an dein Pferd und an dich zurück:
Was fühlst du?
Was brauchst du gerade?
&
Was ist deine Idee (dazu)?
Denn es geht im Zusammensein und gerade in der Bodenarbeit mit unseren Pferden nicht um Leistung. Nicht ums Abhaken von einer Lektion nach der anderen. Es geht um Beziehung. Um positive Gefühle, die wir teilen. Ums miteinander- und ums zusammen-wachsen.
Du interessierst dich für Sanftheit und eine Pferd-Mensch-Beziehung auf Augenhöhe? Dann schau mal in unsere Beitragsreihe zum MPMB:
MPMB – 1. Das Modell der Pferd-Mensch-Beziehung auf Augenhöhe
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Geh mit uns ins Klarheitsgespräch 😊🌿
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2 Comments
Danke. Einfach nur Danke. Eure Website und Blogartikel helfen mir immer wieder einen Weg zu finden, einen klaren Blick zu behalten und nicht wieder in alte Muster zurück zu fallen. Es stimmt einfach Alles was ihr hier schreibt mit meinen Intentionen und Grundsätzen überein und immer wenn ich ratlos bin und nicht weiß, wie oder was ich weiter machen soll, komme ich hierher zurück um Inspiration und Orientierung zu finden. Gerade wenn ich ein neues Pferd kennenlerne und mir Ansätze fehlen, hilft mir dieser Artikel besonders, um mehr Struktur zu haben und keine Schritte zu überspringen.
Ich wünsche mir wirklich, dass eure Message bei vielen Pferdebesitzern ankommt.
Liebe Shanti,
danke, danke, danke für deine sooo lieben Worte und das du dir die Mühe gemacht hast, sie mit uns zu teilen 🥰❤️! Das bedeutet uns so viel, denn genau dafür machen wir diese Arbeit. Um einen Ort zu erschaffen (wenn auch nur virtuell), an dem empfindsame Pferdemenschen wie du immer wieder zurückkommen und Klarheit, Bestärkung und Vertrauen in ihren Weg finden können 🧚.