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Was, wenn ich’s nicht gut genug mache? Was bei der Angst hilft, mit deinem Pferd Fehler zu machen

“Ich glaube, wir brauchen ein neues Wort für uns Pferdemenschen.⠀

Sowas wie Fehlermut oder Selbstzweifeltrotz. Vielleicht auch noch Perfektionswiderstand oder Ausprobierkraft.”

Mit diesen Worten beginnt einer meiner liebsten Instagramposts. Nicht irgendeiner, sondern DER Post, der Fehlermut zum Leben erweckt.

Kurz in den Raum geworfen weiß jede*r sofort, was gemeint ist. Heute möchte ich das Phänomen “Fehlermut” genauer unter die Lupe nehmen 🧐. Denn wir können unsere Emotionen (und unser gesamtes Erleben) nicht nur regulieren, sondern aktiv verändern und erschaffen. Wie, das habe ich hier im Detail beschrieben:

Wie du deine Emotionen wirklich veränderst, statt sie nur zu regulieren

„Fehlermut“ ist der Versuch, ein neues Erleben zu erschaffen. Damit es uns Sensibelchen leichter fällt, mit unseren Pferden aktiv zu werden.
 
 

Momente für Fehlermut

Wenn du einfach gern gymnastizierende Bodenarbeit machen würdest, aber Angst hast, etwas falsch zu machen und damit deinem Pferd zu schaden.

Wenn du von anderen beobachtet wirst, während die Freiarbeit sich noch so holprig stockend anfühlt und plötzlich bist du ganz gehemmt, weiterzumachen.

Wenn du aus der Reiteinheit gehst und dich über all die Fehler ärgerst, die dir wieder passiert sind.

Das sind sie – die Momente, in denen dir vielleicht etwas fehlt, das du noch gar nicht kennst:
 

Fehlermut 🌿.

 
Denn es geht nicht darum, aufzugeben. Alles schwierige, unangenehme oder unabsehbare einfach sein zu lassen. Oder einfach auszuhalten – ohne innere Ressourcen, mit denen du in jede einzelne dieser Situationen hineinwachsen kannst.

Es geht darum hineinzuwachsen. Bis du irgendwann ganz und gar okay damit bist. Mit der Möglichkeit, nie 100% sicher zu sein, ob du alles, ALLES richtig machst (oder dein Pferd doch Schaden nehmen könnte). Mit den Blicken der anderen. Mit deinen Fehlern und Missgeschicken und der Verantwortung, die du trägst, aber der NIEMAND in Perfektion gerecht werden kann.
 

Bis du irgendwann damit okay bist, ein unperfekt perfekter Mensch zu sein.

 
Fehlermut hilft.

Du bist aber nicht fehlermutig 🤯?

Okay, vielleicht noch nicht. Aber auch du hast fehlermutige Momente, wetten?
 
 

Fehlermut in seinen Bestandteilen

Für mich ist Fehlermut eine Kombination aus Unsicherheit und Selbstzweifeln, der Angst vor negativen Konsequenzen und dem Tatendrang, die damit einhergehende Hemmung zu überwinden und trotzdem zu handeln.

Fehlermut ist nicht, wenn es dir leicht fällt, einfach zu machen.

Fehlermut ist, wenn es dir schwer fällt – und du dennoch denkst: Ich trau mich. Ich mach jetzt einfach mal. Ach, dann geht es vielleicht schief. Wird schon.

Wenn du die Sorgen beiseite schiebst und dich traust.

Wenn du ignorierst, was die anderen (oder dein innerer Kritiker) dazu meinen.

Wenn du erkennst, dass all die Unsicherheit, die Zweifel, die Angst da sein darf – aber das nicht bedeutet, dass du dazu verdammt bist, für immer passiver Beobachter zu sein. Du kannst trotzdem alles tun. Ausprobieren.
 

Du kannst trotzdem handeln.

 
Auch, wenn es sich anfühlt, als würdest du gegen starke Strömung anschwimmen.
 
 

Wie Fehlermut entsteht (bzw. wie du ihn erschaffst)

Fehlermut entsteht, wenn du dir darüber bewusst wirst, dass du niemals gut in etwas sein wirst, das du nicht beginnst. Dass du gar nicht gut sein musst. Dass du dich nicht noch besser und noch besser vorbereiten musst.

Fehlermut entsteht, wenn du dir darüber bewusst wirst, dass du es heute genauso gut wagen kannst wie morgen und wie gestern schon. Weil du bereit bist. Nicht bereit auf die Art, die entsteht, wenn man dieselbe Aufgabe zum hundertsten Mal löst, sodass man schon nur noch mit halbem Kopf dabei ist.

Aber so bereit wie du jemals vor den ersten Schritten sein wirst.
 

Bereit auf die Art, die eine letzte Prise Mut erfordert.

 
Die Bereitschaft, ein bisschen schief angeschaut zu werden. Denn ja, vielleicht sehen deine ersten Versuche ungeschickt aus.

Fehlermut entsteht, wenn du erkennst, dass der Preis fürs niemals (= nicht heute) losgehen zu hoch ist. Viel höher ist als der Preis der kurzweiligen Peinlichkeit, der vorübergehenden Schwierigkeit, der bald vergessenen Unsicherheit.

Denn das ist es, wohin Fehlermut dich eben auch bringen kann:

Ja, erstmal könntest du auch scheitern. Etwas falsch machen. Vielleicht auch Schaden anrichten (obwohl du dir so viele Gedanken gemacht, so viel gelernt, so viel Hilfe geholt hast).

Aber Fehlermut kann dir auch zeigen, dass nichts passiert.

Dass du dich traust, einfach machst – und immer besser darin wirst. Im Einfach Machen an sich. Aber auch darin, deinem Pferd zu gesünderer Bewegung zu verhelfen. Oder zu dir zu stehen, während andere ihre Meinung dazu haben. Oder Fehler zu machen, mit den Schultern zu zucken und mit deinem ganzen Sein zu wissen:

Na und? Gehört halt zum Mensch-Sein dazu.
 

Genug von Alltagskampf und Trainingszwang?

Lass uns das Miteinander mit deinem Pferd so sanft gestalten, wie es DIR gefällt.

Was braucht es wirklich, damit du nicht mehr wahlweise frustriert oder hilflos vom Stall nach Hause fahren musst??? 

Um das herauszufinden, müssen wir nicht mal im selben Bundesland wohnen, denn:

DU bist Expert*in für dein Pferd und dich. Und euren Weg.

Kombiniere das mit…

🌿 unseren 10+ Jahren Sanftheits-Erfahrung,
🌿 extra für sensible Pferdemenschen verfeinerte Werkzeuge&Techniken 
🌿 und der Kraft eines bewussten „Ich-gehe-das-JETZT-an“.

Und schon erschaffst du nach unserem Klarheitsgespräch ein Miteinander mit deinem Pferd, das sich nach sonnigen Oktobertagen und selig in Ponymähne vergrabener Nase anfühlt. 

(Bitte einmal tief einatmen und den Gedanken genießen, dass DAS euer neues Normal sein könnte 😍!)

Anderthalb Stunden mit uns, nach denen es dir so in den Fingern kribbelt, dass du am liebsten sofort zum Stall fahren würdest. „Äh, ich bin dann nochmal kurz am Stall 👋…“ (wir wissen beide, wo das endet – aber was soll’s, wenn du danach mit einem fetten Grinsen zu deinen Liebsten nach Hause zurückkommst 😅).


 

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1 Comment


Sandra
23. Oktober 2022 at 13:48
Reply

Liebe Anni,

Ich bin genau so ein Mensch, der aus Angst etwas falsch zu machen, nichts macht. Weil: wer bin ich denn, dass ich genau weiss was mein Pferd grad braucht? Ich bin doch nur Sandra, die möchte, dass es Lord gut geht und er sich gesund & wohl fühlt. Blöd ist es dann, wenn das bedeutet, dass Lord dann eben nicht (oder nur wenig) bewegt wird.. Aber ich weiss auch mittlerweile, dass es besser wird mit der Zeit, ich besser werde und meine Unsicherheit und Zweifel werden weniger, meine Zuversicht grösser 🍀


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