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Ist positiv Denken der Schlüssel?

Seit ich mich mit der Persönlichkeitsentwicklung und dadurch auch mit der positiven Psychologie beschäftige, habe ich gemerkt, dass mein Fokus zuerst darauf lag die unangenehmen Gefühle aus meinem Leben zu verbannen. Ich habe nach verschiedenen Ansätzen und Systemen gesucht, die für jedes destruktive Denkmuster und jedes negative Gefühl eine Lösung bereit halten. Und davon gibt es tatsächlich sehr viele!
 

Ich habe mich also damit beschäftigt und es zu meinem ultimativen Ziel erklärt, ein positiv denkender Mensch zu werden.

 
Diese Zeit hat mir defintiv gut getan und mir sehr viel Input gegeben. Doch wie so oft, liegt in einem Extrem selten Wahrheit. Irgendwie wurde ich meiner „dunklen Seiten“ nie wirklich Herr, selbst wenn ich brav Dankbarkeitstagebücher führte und rationale Gegenargumente für meine destruktiven Gedanken suchte und notierte. Wie so oft, ist Nathan mir in dieser Situation das beste Vorbild gewesen.

Wer Nathan und uns schon ein bisschen kennt, der weiß, dass unser Pony das Gegenteil von konstant ist. Er durchlebt selbst Phasen der höchsten Motivation, aber auch Zeiten der absoluten Einkehr und Abschottung. Obwohl Anni und ich alles versucht haben, ihn aus seinen Tiefs herauszuholen, ist es uns nie gelungen. Es war wie ein Treten in Windmühlen.
 

Wenn alles, was man versucht hat nicht klappt, ist es an der Zeit zu akzeptieren.

 
Zeit zu akzeptieren, dass diese Phase gerade da ist und gelebt werden möchte. Akzeptieren, dass zum Licht auch immer Schatten gehört. Nathan ist dafür das beste Beispiel: An einem Tag hebt er kaum den Kopf wenn wir ihn begrüßen, am nächsten springt er uns fast in die Arme und befiehlt uns, endlich mit ihm etwas zu unternehmen.
 

Nicht immer versinkt man in der Tiefe, nur weil man sich nicht andauernd hochstrampelt.

 
Natürlich darf man darauf achten, sich in schweren Zeiten nicht gezielt noch mehr potentiellen „Runterziehern“ auszusetzen und gut auf sich Acht geben – aber manchmal sind die Dinge einfach wie sie gerade sind. Und dadurch auch nicht schlimmer, als wenn sie anders wären. Doch ich bin davon überzeugt, dass positiv denken allein um dessen Willen nicht immer der Weg ist.

Denn auch die Zeiten, in denen wir uns zurückziehen wollen, auch mal traurig oder verletzt sind, regen uns letztlich zur Weiterentwicklung an. Verzweiflung setzt Energie zur Veränderung frei, Trauer schafft Raum zum Verabschieden und aus Verletzung kann Vergebung wachsen.

Es ist vielleicht in Wahrheit nur eine andere Form des positiven Denkens, wenn man lernt darauf zu vertrauen, dass auch die schlechten Phasen ihr Gutes haben. Für mich jedoch fühlt es sich nun einfach authentisch an, mich nicht mehr zu zwingen immer positiv zu sein.

Wie geht es euch damit? Habt ihr euch mit dem Thema schon beschäftigt und wenn ja, was fühlt sich für euch richtig an? Schreibt eure Gedanken dazu gerne in die Kommentare!

 

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4 Comments


Marie
2. Juni 2018 at 12:45
Reply

Das hast du wirklich sehr schön geschrieben! Ich habe diese „Erkenntnis“ auch seit einiger Zeit. Ich bin vom Wesen her meist sehr positiv eingestellt, aber auch mr geht es mal schlecht und ich komme da schwer raus. Es gibt auch immer mal wieder Zeiten in denen ich Energiegeladen bin und Zeiten in denen ich mich am liebsten gar nicht bewegen möchte. Das anzunehmen schenkt einem inneren Frieden und Ruhe. Ich habe es übrigens vor einigen Jahren von meiner Tochter gelernt, als sie ein Baby war. Sie hat nachts fast 4 Jahre lang unglaublich schlecht geschlafen und ich bin teilweise fast wahnsinnig geworden. Als ich aber eines Tages beschlossen habe es anzunehmen wie es ist, denn sie brauchte mich einfach sehr viel, ging es ihr auch besser. Sie wurde entspannter und ich sowieso. Das war ein großer AHA-Moment für mich. Und ich übertrage es inzwischen auf viele Situationen und Lebensbereiche.
Danke, dass ich so wichtige Lebensweiseiten in die Welt tragt 🙂 <3
Liebe Grüße,
Marie


    Jana
    2. Juni 2018 at 23:02
    Reply

    Liebe Marie,
    Ich danke dir für diesen wundervollen Kommentar <3! Du bringst es genau auf den Punkt, das Annehmen ist so unendlich wichtig. Und ich glaube auch, dass wir in dem wie wir anderen begegnen (wie du z.B. deiner Tochter) auch immer ganz viel dabei ist, wie wir uns selbst begegnen. Je annehmender wir mit anderen sein können, desto mehr können wir das auch mit anderen teilen - und umgekehrt 🙂 Es ist ein wunderbarer Kreislauf.
    Danke für diese schöne Geschichte!
    Alles Liebe,
    Jana + Anni <3

Weda
3. Juni 2018 at 0:12
Reply

Hallo du liebe, für mich war annehmen und akzeptieren der Schlüssel! Ich darf da immer noch ganz viel lernen aber auch zu sich selbst zu sagen es ist ok auch wenn ich gerade schlechte Laune habe ist soo Soo wichtig! Gefühle und Situationen geben uns immer die Chance zu wachsen und spiegeln ums selbst. Gefühle sind für mich wie kleine Tiere… Wenn ich sie vor die Tür setze oder nicht einlassen oder ignoriere klopfen sie immer lauter bis ich mich dem Gefühl stellen darf. Es möchte gesehen und geliebt, verstanden und akzeptiert werden. Wenn es das ist sitzt es fröhlich in meinem Herzen und ist da aber es ist nicht ich. Das hat mir auch sehr geholfen… Ich bin nicht wütend ich habe gerade ein Gefühl namens Wut was ein bisschen mehr Aufmerksamkeit von mir möchte. Jetzt bin ich müde und gehe schlafen ☺️
Genieß den Tag


    Jana
    3. Juni 2018 at 10:50
    Reply

    Hallo liebe Weda,
    dein Kommentar passt gerade perfekt zu meinen aktuellen Gedanken! Ich habe vor einiger Zeit ein ganz ähnliches Bild entworfen, nur dass ich mir dabei mich selbst als Gasthaus vorgestellt habe, das immer wieder verschiedene Gäste aufnimmt, welche verschieden lang bleiben. Doch alle reisen irgendwann wieder ab 😉 Und genau so ist es für mich auch mit unseren Gefühlen. Jedes einzelne ist wertvoll, hat eine Geschichte, eine Intention und eine Botschaft. Genau deshalb sollten wir uns in Fülle annehmen. Wie schön, dass du meine Gedanken diesbezüglich so gut teilen kannst und es so schön auf den Punkt gebracht hast.
    Von Herzen alles Gute,
    Jana

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